Sonntag, März 04, 2007

Was verbraucht eigentlich… (III)

… ein WLAN-Router? Es ist ein Segen der Technik. Internet ohne nervige Netzwerkkabel. Guten Gewissens kann ich behaupten, dass heute in fast jedem breitbandigen Haushalt einer dieser kleinen, funkenden Kästen steht. Dank WLAN-Router lässt sich der Internetzugang mit den Nachbarn teilen. Surfen überall, ob im Café oder auf der Toilette ist (rein technisch) kein Problem. Doch wie sieht es eigentlich mit dem Energieverbrauch und den damit verbundenen CO2-Emissionen aus?

Kein Problem, zwischen Steckdosenleiste und dem schwarzen Funk-Kasten auf der Fensterbank ist das Messgerät schnell zwischengeschaltet. Als erstes interessieren mal die Verluste im Netzteil. Dazu nehme ich vom Transformator keine Leistung ab – sprich: Das Stromkabel zum eigentlichen Router ist raus gezogen. Ergebnis: Der Trafo alleine verbraucht 2,8 Watt – Leistung die fast ausschließlich als Wärmeverlust an die Umgebung abgegeben wird.

Unwesentlich höher ist der Verbrauch von Netzteil und Router zusammen. Das Messgerät zeigt eine umgesetzte Leistung von 6,5 Watt an. Eigentlich lächerlich, die paar Watt sind wirklich nicht besonders viel. Oder?

Nun, hier kommt das eigentliche Problem: Die Zeit. In der Regel – und diesbezüglich bin ich sicherlich keine Ausnahmeerscheinung – blinken die kleinen, grünen LEDs rund um die Uhr. Das heißt, der Router ist permanent im Betrieb. Einmal überschlagen mit dem Emissionsfaktor des Bundesdeutschen Strommix ergibt das:

6,5/1000 Kilowatt * 24 Stunden * 365 Tage * 0,507 kg CO2/KWh = 28,87 kg CO2 / Jahr

Auf ein Jahr hochgerechnet verursacht der WLAN-Router also fast 30 Kilogramm des Treibhausgases CO2. Das entspricht rund 1% des nachhaltigen CO2-Jahresbudgets von 3 Tonnen! Und das ist, wie ich finde, schon eine ganz schöne Menge.

Natürlich möchte ich nun deswegen nicht auf mein lieb gewonnenes Funknetzwerk verzichten. Aber mit der Erkenntnis, dass der WLAN-Router permanent die gleiche Leistung wie eine halbe Energiesparlampe umsetzt, finde ich es sinnvoll, ihn bei einer längerer Abwesenheit ausstecken. Schließlich würde ich ja auch keine Energiesparlampe den halben Urlaub durch brennen lassen.

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Donnerstag, März 01, 2007

Was verbraucht eigentlich… (II)

… ein Kühlschrank? Mitte Dezember hatte ich hier im Blog eine Serie begonnen: Mit einem Energiemessgerät war ich den Emissionen von Haushaltsgeräten auf der Spur. Im ersten Teil habe mich intensiv mit Deckenflutern beschäftigt. Heute werfe ich einmal einen Blick auf und in meinen (chronisch leeren) Studentenkühlschrank.

Dazu habe ich meinen Kühlschrank aus der Küche ausgebaut, den Leistungsmesser zwischen Steckdose und Stecker geschaltet und über mehrere Tage eine intregative Messung durchgeführt. Da der Kühlschrank nicht permanent aktiv kühlt, unterscheide ich zwischen der gesamten Messdauer und der Zeit, in welcher der Kompressor läuft.

Messreihe 1
Parameter:
Kühlstufe: 1 von 3
Befüllung: 1/5
Kein Tiefkühlgut
Dauer der Messung: 25 Stunden 15 Minuten
Davon aktive Kühlung: 6 Stunden 46 Minuten Ergebnisse
Ergebnisse:
Leistung: 13,9 Watt bis 492,4 Watt
Energieverbrauch über Messdauer: 0,669 kWh
Durchschnittl. Leistung während aktiver Kühlung: 98,87 W
Durchschnittl. Leistung über Messdauer: 26,5 W
Jahresemissionen bei bundesdeutschem Mix:
0,0265kW * 24 * 365 Stunden * 0,507 kg CO2/KWh = 117,695 kg CO2

Messreihe 2
Parameter:
Kühlstufe: 1,5 von 3
Befüllung: 1/3
Kein Tiefkühlgut
Dauer der Messung: 67 Stunden 30 Minuten
Davon aktive Kühlung: 21 Stunden 16 Minuten
Ergebnisse:
Leistung: 9,3 Watt bis 513 Watt
Energieverbrauch über Messdauer: 2,079 kWh
Durchschnittl. Leistung während aktiver Kühlung: 97,76 W
Durchschnittl. Leistung über Messdauer: 30,8 W
Jahresemissionen bei bundesdeutschem Mix:
0,0308 kW * 24 * 365 Stunden * 0,507 kg CO2/KWh = 136,793 kg CO2

Messreihe 3
Parameter:
Kühlstufe: 3 von 3
Befüllung: 1/4
Kein Tiefkühlgut.
Dauer der Messung: 41 Stunden
Davon aktive Kühlung: 21 Stunden 42 Minuten
Ergebnisse:
Leistung: 9,6 Watt bis 629 Watt
Energieverbrauch über Messdauer: 1,900 kWh
Durchschnittl. Leistung während aktiver Kühlung: 87,56 W
Durchschnittl. Leistung über Messdauer: 46,34 W
Jahresemissionen bei bundesdeutschem Mix:
0,04634 kW * 24 * 365 Stunden * 0,507 kg CO2/KWh = 205,811 kg CO2

Interpretation

Die Messung zeigt, dass die Leistungsaufnahme und damit natürlich auch die Emissionen stark von der Kühlstufe abhängen. Zwischen der schwächsten und der stärksten Kühlung liegen fast 100 Kilogramm CO2 pro Jahr! Eine ganze Menge, wie ich finde. Und: Selbst auf der niedrigsten Stufe ist der Stromverbrauch eines Kühlschrankes noch höher als der von zwei Energiesparlampen. Es lohnt sich also:
  • Während längerer Abwesenheit (Urlaub) den Kühlschrank auszuschalten.
  • Eventuell die Kühlleistung zu reduzieren – so es das Kühlgut zulässt. Für kühles Bier und Kaffeemilch reicht Stufe 1 voll und ganz.
  • Bei einer Neuanschaffung auf die Energie-Effizienz des Gerätes achten.
Seltsam finde ich, dass in Kühlschränken noch keine LED-Beleuchtungen eingebaut sind. Natürlich eine Kleinigkeit, aber die 14,8 Watt der Glühbirne verbrauchen doppelt Strom: Die Abwärme der Lampe muss ja auch wieder aus dem Kühlraum geschafft werden. LEDs haben eine höhere Lichtausbeute und bleiben dabei nahezu kalt. Ok, ich gebe es ja zu... LEDs sind meine Schwäche. Weiß ja sowieso jeder hier.

>>Erster Teil der Serie.

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Donnerstag, Februar 22, 2007

Die Uhr tickt: Nur noch 13 Jahre…

Heute wurden die ersten Details aus dem dritten Teil des UN-Weltklimaberichts (Vierter Sachstandsbericht des IPCC) bekannt. Die Experten sind der Ansicht, dass der Menschheit nur noch bis 2020 Zeit bleibt, die Emission von Treibhausgasen erheblich zu reduzieren. Das sind – ab heute gezählt – gerade einmal 13 Jahre. Ein ziemlich kurzes Zeitfenster, gemessen an Kraftwerkslaufzeiten von 30 Jahren und mehr.

Nur ein paar Internetseiten weiter war dann die Nachricht zu lesen, die EU wolle bis 2020 ihre CO2-Emissionen um gerade einmal 20% senken. Umstritten bleibe in Brüssel allerdings die Verteilung der Belastung. Diese beiden Meldungen nebeneinander zeigen, dass wir uns noch nicht darüber bewusst sind, dass es nun an der Zeit ist, ernsthaft zu handeln.

Dabei wäre es gar nicht so schwer, die Vorschläge der Wissenschaftler umzusetzen. Biokraftstoffe wie Alkohol oder Pflanzenöl sind längst marktreif, ihr vermehrter Einsatz wäre ein guter Anfang. Hybridfahrzeuge scheitern bisher nur am Unwillen der Automobilhersteller und an mangelnder Kundennachfrage. Und machen wir uns doch einmal nichts vor: Ohne einen Ausbau der Atomkraft ist eine weltweite Wende nicht zu erreichen. Höhere Effizienz, vor allem bei der Gebäudeisolierung ist doch auch im Sinne unserer eigenen Geldbeutel. Allerdings raten die Experten im Weltklimabericht, sich nicht nur auf die Reduzierung der CO2-Emissionen zu beschränken. Wichtig sei es auch, Methanemissionen aus der Landwirtschaft zurückzufahren. Denn – obwohl die Methankonzentration in der Atmosphäre minimal ist – trägt das Gas durch seine hohe Klimawirkung mit etwa 20% zur Erwärmung bei. Viel Potential liegt zum Beispiel bei der Umstellung auf Trockenreissorten.

13 Jahre so weiter wie bisher – und die Klimakatastrophe ist nicht mehr abzuwenden. Das sollte man bei den aktuellen Diskussionen um Energiesparbirnen, Emissionsgrenzwerte, KFZ-Steuer und den Atomausstieg immer im Hinterkopf behalten. Die Dimension des Problems ist so gewaltig, dass es sich mit halbherzigen Absichtserklärungen oder Kompromiss-Maßnahmen nicht lösen lässt. 13 Jahre ab heute ist der Zeitrahmen für einen umfassenden Bewusstseinswandel.

>>Artikel auf Tagesschau.de.
>>Videobetrag in der Tagesschau.
>>Kommentar zum Weltklimabericht.
>>Artikel auf heute.de.
>>Deutsche Zusammenfassung des ersten Teils des IPCC-Berichts.

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Sonntag, Dezember 17, 2006

"Ohne wenn und aber für den Klimaschutz"?

Es ist ein Paradebeispiel für das Dilemma, in dem wir uns befinden. Man behalte bei folgendem ZDF-Beitrag bitte im Hinterkopf, dass wir Mittelfristig unseren CO2-Ausstoß um mindestens 60% senken müssen, um die Konzentration des Treibhausgases in der Atmosphäre zu stabilisieren*.

>>EU fordert geringeren CO2-Ausstoß

Dieser Beitrag macht eine Sache deutlich: Die Entscheidung für mehr Klimaschutz liegt nicht bei der Wirtschaft, nicht bei der Bundesregierung und auch nicht bei der EU. Die Verantwortung tragen wir Konsumer. Solange wir auf höhere Strompreise reagieren wie ein Hühnerstall auf den Fuchs, wird es keine Orientierung hin zu einer CO2-neutralen Volkswirtschaft geben. Leider haben wir Deutsche die Bereitschaft zum Risiko verloren. Vor allem wir Verbraucher, aber auch die auch die Politik und die Wirtschaft. Im Aufschwung der 50er-Jahre war Investitionssicherheit ein Fremdwort. Ohne ein wirtschaftliches Risiko - seien es eben die höheren Strompreise oder aber auch das Risiko einer Investition - wird es aber schwierig, einen vernünftigen Einstieg in den Klimaschutz zu finden. Genauso schwierig wird es aber auch, ohne ein Risiko in Zukunft wirtschaftlich gegen die Konkurrenz aus China zu bestehen. Ich denke, wir leben in einer spannenden Zeit - wir sollten den Sprung ins kalte Wasser wagen und heute unsere Möglichkeiten nutzen.



* davon geht die Britische Regierung aus. Klimaforscher und Umweltorganisation sprechen von 70% bis 90%.

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Dienstag, Dezember 12, 2006

Was verbraucht eigentlich… (I)

… ein Deckenfluter?! Wenn man sich in diesen Tagen durch den abendlichen Aachener Regen schlägt, flimmern sie in jeder Altbauwohnung auf: Deckenfluter. Hübsch, praktisch und hell, eine Zierde der Gattung "Stehlampe". Sehr schön anzusehen in hohen Jugendstilwohnungen. Natürlich steht auch in meiner Bude ein solches Modell, wenn auch in der Studentenausführung. Während im Sommer oben am Glaskolben die Mücken bei der kleinsten Berührung verbrutzeln, lässt sich unten am Drehknopf das Licht dimmen. Von romantisch, schummrig bis zu grell, baustellig ist alles drin.

Sonnenaufgang im Deckenfluter... Doch wie viel Strom verbraucht so eine schmucke Beleuchtung eigentlich? Stehen in Aachens Jugendstilwohnungen wohlmöglich lauter kleine CO2-Schleudern?

Mit meinem neuen Lieblingsspielzeug, einem Leistungsmessgerät, möchte ich Elektrogeräten nun mal auf die Schliche kommen und sehen, wie die Stadtwerke eigentlich auf 1300 Kilowattstunden pro Jahr kommen. Opfer des heutigen Tages, wie angekündigt: Der Deckenfluter.

Das Messgerät lässt sich komfortabel und kostenlos beim Stromanbieter ausleihen, gibt es aber auch bei Ebay oder in jedem gutsortieren Baumarkt. Einfach zwischen Steckdose und Verbraucher gesteckt und schon lässt sich die aktuelle Leistung oder – über einen bestimmten Zeitraum – auch der Energieverbrauch ablesen. Die Deluxe-Version zeigt zusätzlich noch die entstehenden Kosten, Leistungsschwankungen und die Betriebsdauer an und hat statt einem sogar ganze drei Knöpfe. Wirklich ein Kinderspiel.

In der ersten Einstellung ist nun Festbeleuchtung angesagt. Alles voll aufgedreht, Licht flutet über Wäscheberg und Schreibtisch. Man sieht mehr als man sehen möchte. Dieses Spektakel macht die Nacht zum Tage.

Ein Blick auf das Messgerät verrät stolze 325,3 Watt. Das ist viel. Viel im Vergleich zu einer 11 Watt Energiesparlampe und auch noch viel zu meinem 100 Watt Deckenstrahler. Die CO2-Emissionen im bundesdeutschen Strommix beliefen sich auf 179 Gramm pro Betriebsstunde (0,3253KWh/h*550g/KWh).

Aber es muss ja nicht immer das grelle Tageslicht-Äquivalent in der Stundentenbude sein. Gediegene Post-Kneipentour-Beleuchtung hat einen nicht zu verkennenden Romantik-Faktor.

Der Wohlfühlbonus geht allerdings für’s laute Trafobrummen am Dimmer wieder drauf, und auch die Messwerte sind nicht umwerfend. Diese schummrige, naja, ich nenn es mal Licht-Dekoration setzt noch immer 110,8 Watt (entspricht 61 Gramm CO2 pro Stunde) um. Keine überwältigende Lichtausbeute, aber auch nachvollziehbar. Schließlich ist der Wirkungsgrad von Hologenleuchten Temperaturabhängig und erreicht sein Optimum bei etwa 3000K.

Fazit: Ja, Deckenfluter sind Energieschlucker, sogar und gerade im gedimmten Zustand (relativ zur auf den Studenten wirkenden Helligkeit). Trotzdem sind sie schön anzusehen. Es lohnt sich allerdings, den Verbrauch und die damit verbundenen Emissionen im Hinterkopf zu behalten - wenn man zum Beispiel aus dem Zimmer verlässt. Ach so, es sei denn, das Zimmer soll beheizt werden. Der Großteil besagter 325 Watt geht natürlich in Wärme verloren – im Gegensatz zu kalten LEDs. Schöne neue Lampenzukunft, wir warten…

>> Messgerät von Greenpeace Energy.

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Freitag, November 10, 2006

Der Winter steht vor der Doppelverglasung

Ja, endlich wird es Winter! Neben Schnee (hier eher Matschregen), Weihnachten und lecker Tee mit Rum ist das auch die Jahreszeit der ansteigenden CO2-Konzentration. In erster Linie hat das eine rein natürliche Ursache. In der nördlichen Hemisphäre liegt der Großteil der Landmassen, folglich auch der Großteil der Pflanzenvegetation. Wie unschwer festzustellen ist, verliert Gebaum und Gestrauch nun seine Blätter - und diese werden zu... Genau! CO2. Der Pflanzenwuchs im Frühling der südlichen Hemisphäre reicht nicht aus, um diesen Anstieg zu kompensieren. Alles ganz natürlich und kein Grund zur Sorge.

Womit wir nun einmal einen Blick auf unsere Mehremissionen in der kalten Jahreszeit werfen sollten. Denn: Über ein Drittel unseres Primärenergiebedarfs verpulvern wir in "wertlose" Wärme.

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich beim Recherchieren dieser Zahlen selber sehr erstaunt war. Um keine Halbwahrheiten zu präsentieren, stammen alle Daten aus verlässlicher Quelle: Dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und beziehen sich auf das Jahr 2004.

Der Anteil aller privater Haushalten in Deutschland am Endenergieverbrauch macht insgesamt 30,1% aus. Davon sind ganze 75,5% im wahrsten Sinne des Wortes "heiße Luft" - also Raumwärme. Weitere 11,3% jagen wir als Warmwasser durch den Abfluß. Strom schlägt lediglich mit 7,1%, Beleuchtung mit 1,5% zu Buche. Das bedeutet: 32,8% der deutschen Primärenergie (diese Zahl einschließlich Industrie und Handel) geht für's Heizen drauf - der Großteil davon natürlich im Winter.

Nun stellt sich für mich die Frage: Wo ist die Stellschraube, an der wir drehen können, um unsere CO2-Emissionen zu reduzieren? Energiesparlampen (ohne Frage eine prima Sache!) mit 1,5-facher Wirkung oder unser Heizverhalten mit 32,8-facher Wirkung?

Ich finde, dass diese Aufstellung nachdenklich macht. Und, wie niemand von euch, möchte ich morgens auf meine heiße Dusche verzichten. Trotzdem gibt es einfache Möglichkeiten, die Emissionen aufgrund von Heizungen zu reduzieren.
  • Erster Schritt ist, sich ob der heizungsbedingten Emissionen bewusst zu werden. (Erfolgreich erledigt, wenn der obere Abschnitt gelesen)
  • Muss die Raumtemperatur wirklich 22°C sein? Reichen nicht auch 19°C und ein Pulli? Wenig genutze Räume brauchen doch eigentlich auch nicht so stark beheizt werden.
  • Fenster auf Kipp bedeuten, dass es draußen auf der Straße wärmer wird. Nicht aber in der Wohnung. Das mag in Schwaben bei Kehrwoche das Schneeschippen ersparen, der Rest der Republik hat aber keine Ausrede. Denn die meisten Heizkörper sind genau unter Fenstern. Die warme, aufsteigende Luft wird sofort nach draußen gezogen. Lieber die Heizkörper ausstellen und Stoßlüften.
  • Nachts Fensterläden oder Rolländen schließen. Das hält nicht nur die katerunfreundliche Morgensonne vom studentischen Bett fern, an die Fenster kommt so keine kalte Zugluft mehr. Wärmeverluste können bis zu 20% reduziert werden.
Ich habe in meiner Wohnung momentan angenehme 18,3°C. Meine Heizkörper habe ich noch nicht angeschaltet - dank Altbausanierung mit Wärmedämmung und Doppelverglasung. Die sonnenzugewandte Rückseite des Hauses ist mit schwarzen Platten verkleidet, die sich auch im Winter schön aufwärmen. Ein Stockwerk über und unter mir, sowie direkt angrenzende Stadthäuser minimieren abstrahlende Wärme. Die Abwärme des Gasdurchlauferhitzer für das Warmwasser, mein Rechner und nicht zuletzt auf die Lampen reichen momentan noch als Heizleistung.

Ich bin gespannt, wann ich meine Heizkörper anschalte. Natürlich möchte ich für einen möglichen Skiurlaub CO2 sparen, deshalb postuliere ich hier nun: Heizung bei mir erst ab 15°C Raumtemperatur. Dann aber dringend... Ab dem 24. November ist übrigens der Aachener Weihnachtsmarkt zentrale Glühwein-Anlaufstelle für alle Frierenden.


Wer nachrechnen möchte oder eine Anregung zum intelligenten Heizen braucht, schaue bitte auf:

>>BMWI Energiedaten
>>http://www.donnerwetter.de/ecke/neueenergien/041017.htm

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Montag, November 06, 2006

Medien, Politik und die Konferenz in Nairobi

In den letzten Monaten ist das Medieninteresse am Thema "Klimawandel" deutlich gestiegen. Mittlerweile vergeht kaum ein Tag, an dem kein Artikel oder Beitrag dazu erscheint. Inhaltlich zeigen sie fast immer das Selbe: Im Wasser schwimmende Eisbären, rauchende Schornsteinschlote und vielleicht noch eine verstopfte, nordamerikansiche Autobahn, schön hinterlegt mit einer dramatischen, düsteren Musik. Konstruktives, Inspiratives oder wirklich Informatives ist wirklich selten.

An dieser Stelle noch der Verweis auf das Geständnis von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, einen energieuneffizienten Fernseher gekauft zu haben. Anlass des Interviews im ZDF war eigentlich die heute in Nairobi beginnende UN-Klimakonferenz - ein Thema zu dem weder der Minister, noch die Moderatorin ("Weil der Mensch eben nicht alles im Griff hat, die Vulkane zum Beispiel nicht") leider herzlich wenig zu sagen wussten.

>> Morgenmagazin Topthema: Klima-Konferenz in Nairobi.

Ich würde mich freuen, wenn wir hier eine Linksammlung zu konstruktiven Medienbeiträgen starten könnten. Wenn ihr also einen spannenden Artikel im Netz zur Hand habt - bitte postet die Adresse als Kommentar unter diesen Eintrag!

>> Offizielles Programm der 12. UN-Klimakonferen.

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Freitag, November 03, 2006

Auf dem richtigen Weg: BP und der CO2-Fussabdruck

Erdölunternehmen müssen sich schwer etwas einfallen lassen. Es bedarf keines Anaylisten oder Experten, um zu sehen, dass sie in den nächsten zehn Jahren ein ernsthaftes Imageproblem haben werden. Stehen sie schon heute als "Buhmann" für hohe Ölpreise da, werden sie in der Zukunft auch noch für den Klimawandel und die damit verbundenen Probleme Verantwortung übernehmen müssen.

BP hat dieses Problem erkannt und schon seit längeren eine - man könnte es fast schon so nennen - Ökö-Offensive gestartet. Anzeigen und Werbespots des Konzerns sind kaum zu übersehen. Hier an der RWTH hält BP-Chef-Wissenschaftler Dr. Steve Koonin nächsten Dienstag (7. November, 13:15 Uhr im großen Senatssaal im Hauptgebäude) einen Vortrag zum Thema "Energy trends and technologies for the coming decades".

Neustes Ökö-Aushängeschild von BP ist der CO2-Fussabdruck. Einfach, wie mit einem Taschenrechner können die jährlich im Haushalt entstehenden CO2-Emissionen berechnet werden. Zusätzlich gibt es Energiespartipps (Stichwort: Was kann ich tun!) und natürlich auch jede Menge Informationen zum Klimawandel, zu Mobilität und zu guter Letzt natürlich über das Engagement von BP.

"Der drohende Klimawandel ist eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen, wenn wir unserem Ziel gerecht werden wollen, ein nachhaltiges Unternehmen in einer nachhaltigen Welt zu sein", heißt es auf der Homepage, die - passend zur Thematik - in angenehmen Grüntönen gehalten ist.

Es lohnt sich vorbeizusurfen - postet doch einfach euren Fussabdruck!

Für mich prognostiziert der Rechner übrigens Emissionen von 2 Tonnen pro Jahr. Damit läge ich sogar noch unter meinem Soll!



>>BP CO2-Fußabdruck.

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Ich bin sauber!

Der Wechsel ist vollzogen! Ab Dezember habe ich klimaneutralen Strom. Mein neuer Anbieter ist Greenpeace-Energy. Die Mehrkosten: Satte zwei Euro pro Monat! Das Preisargument zieht nicht mehr. Greenpeace Enerergy erzeugt seinen Strom selber, in erster Linie durch Wasserkraft. Der aktuelle Mix wird im Netz angezeigt. Besonders Bonus sind ein einfacher Wechsel (Online-Formular ausfüllen) und eine transparente Preisgestaltung: 7,85 Euro Grundgebühr + 18,90 Cent je Kilowattstunde. Bei einem Verbrauch von 1300 Kilowattstunden jährlich macht das eine Abschlagszahlung von 28,32 Euro pro Monat. Die jährliche Einsparung an CO2 beträgt etwa 700 Kilogramm. Damit könnte ich mir einen Flug von Stuttgart nach Shannon in Irland leisten.

Umgestellt wird zum 1.12. Sprich: Noch einen Monat klimaschädlichen Strom von den Stadtwerken. Als Konsequenz habe ich meine 50 Watt-Halogenstrahler teilweise durch LED-Strahler (1 Watt) ersetzt.

>>Mein aktueller Strommix.
>>Greenpeace Energy.

LED vs. Halogen:

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Willkommen beim CO2-Projekt

Wissenschaftlicher Konsens ist es, dass sich die Konzentration des Treibhausgases CO2 in unserer Atmosphäre paralell zur Klimaerwärmung verhält. CO2 entsteht bei der Verbrennung fossiler Energieträger, vor allem Kohle, Öl und Erdgas. Die Auswirkungen der Klimaerwärmung spüren wir schon jetzt - Wetterextrema, steigende Meeresspiegel oder Artensterben. Die Abwendung einer Klimakatastrophe wird die Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Noch ist es nicht zu spät um gegenzulenken. In den nächsten 10 Jahren muss ein breites Umdenken stattfinden.

Dieses Projekt ist der Versuch, meine CO2-Emissionen auf unter drei Tonnen pro Jahr zu drücken. Drei Tonnen scheinen auf den ersten Blick sehr viel, sind in unserer Gesellschaft jedoch fast Nichts. Im statistischen Durchschnitt verbraucht jeder deutsche Haushalt rund 13 Tonnen CO2 pro Jahr. In den USA sind es sogar ganze 20 Tonnen.

Vorerst werden nur die Primär-Emissionen betrachtet, also Ausstoß durch Transport, Energie, etc. Vorläufig nicht enthalten sind Emissionen durch Konsum, zum Besipiel durch Kunststoffverpackungen oder Papier. Kommentare und weitere Teilnehmer sind immer willkommen.

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