Sonntag, März 04, 2007

Was verbraucht eigentlich… (III)

… ein WLAN-Router? Es ist ein Segen der Technik. Internet ohne nervige Netzwerkkabel. Guten Gewissens kann ich behaupten, dass heute in fast jedem breitbandigen Haushalt einer dieser kleinen, funkenden Kästen steht. Dank WLAN-Router lässt sich der Internetzugang mit den Nachbarn teilen. Surfen überall, ob im Café oder auf der Toilette ist (rein technisch) kein Problem. Doch wie sieht es eigentlich mit dem Energieverbrauch und den damit verbundenen CO2-Emissionen aus?

Kein Problem, zwischen Steckdosenleiste und dem schwarzen Funk-Kasten auf der Fensterbank ist das Messgerät schnell zwischengeschaltet. Als erstes interessieren mal die Verluste im Netzteil. Dazu nehme ich vom Transformator keine Leistung ab – sprich: Das Stromkabel zum eigentlichen Router ist raus gezogen. Ergebnis: Der Trafo alleine verbraucht 2,8 Watt – Leistung die fast ausschließlich als Wärmeverlust an die Umgebung abgegeben wird.

Unwesentlich höher ist der Verbrauch von Netzteil und Router zusammen. Das Messgerät zeigt eine umgesetzte Leistung von 6,5 Watt an. Eigentlich lächerlich, die paar Watt sind wirklich nicht besonders viel. Oder?

Nun, hier kommt das eigentliche Problem: Die Zeit. In der Regel – und diesbezüglich bin ich sicherlich keine Ausnahmeerscheinung – blinken die kleinen, grünen LEDs rund um die Uhr. Das heißt, der Router ist permanent im Betrieb. Einmal überschlagen mit dem Emissionsfaktor des Bundesdeutschen Strommix ergibt das:

6,5/1000 Kilowatt * 24 Stunden * 365 Tage * 0,507 kg CO2/KWh = 28,87 kg CO2 / Jahr

Auf ein Jahr hochgerechnet verursacht der WLAN-Router also fast 30 Kilogramm des Treibhausgases CO2. Das entspricht rund 1% des nachhaltigen CO2-Jahresbudgets von 3 Tonnen! Und das ist, wie ich finde, schon eine ganz schöne Menge.

Natürlich möchte ich nun deswegen nicht auf mein lieb gewonnenes Funknetzwerk verzichten. Aber mit der Erkenntnis, dass der WLAN-Router permanent die gleiche Leistung wie eine halbe Energiesparlampe umsetzt, finde ich es sinnvoll, ihn bei einer längerer Abwesenheit ausstecken. Schließlich würde ich ja auch keine Energiesparlampe den halben Urlaub durch brennen lassen.

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